Ratgeber Woche 16
Fortschritt oder Bewahren?
Heute wechselt die Sonne in das Stierzeichen. Der Stier ist für
seine ruhige, bedächtige und eher konservativ ausgerichtete Vorgehensweise
bekannt. Vorausgesetzt der Stier wird nicht übermässig gereizt,
ist er als bodenständiger und natürlicher Zeitgenosse beliebt.
Der verstorbene Papst Johannes Paul II war im Sonnenzeichen ein Stier.
Darüber hinaus hatte er noch eine charismatische Jupiter/Neptunverbindung
an hervorragender Stellung im Horoskop und einen reisefreudigen Zwillingsmond.
Zeichen der Zeit
Am Montag, den 18. April als die Sonne noch im Pionierzeichen Widder stand,
hat in Rom die römisch katholische Kirche mit der Papstwahl begonnen.
Die christliche Kirche steht mit dieser Wahl am Scheideweg. Soll sie gemäss
dem verstorbenen Pontifex die konservative Kirchenpolitik fortführen
oder sich dem Zeitgeist öffnen?
Symbolische Entsprechungen
Das Konklave begann astrologisch mit dem Jungfrau Aszendent. Die Jungfrau
steht nicht gerade für eine fortschrittliche nach vorne gewandte
Einstellung. Die Jungfrau lässt sich allzu leicht vom Schmutz der
Welt hypnotisieren und vergisst, dass die Seele davon unberührt bleibt.
Da der Herrscher von Jungfrau im Widder stark steht, kann man davon ausgehen,
dass um den neuen Pontifex aufs heftigste gestritten wird. In der Hauptsache
geht es gemäss der astrologischen Symbolik zur Zeit der Wahl um eine
der katholischen Kirche nützliche Führerfigur oder um Reform
innerkirchlicher Strukturen und Schaffung von echten Perspektiven für
die aktiven Christen.
Kritische Stimme aus Tübingen
In einem offenen Brief an die in Rom tagenden Kardinäle bittet der
Schweizer Theologe Hans Küng zu Recht um Neuorientierung der Kirche.
Bei der Wahl des neuen Papstes pocht er u.a. auf einen kollegialen Mit-Bischof
und einen frauenfreundlichen Seelsorger. Ausserdem ist er für die
Aufgabe des Wahrheitsmonopols der Kirche. Andere Religionen sollten nicht
belehrt, sondern es von ihnen gelernt werden.
Kirche ohne Volk?
Es ist kaum anzunehmen, dass der fortschrittliche Hans Küng irgendeinen
nachhaltigen Einfluss auf die Kardinäle ausüben kann. Auf den
aufgeklärten Christen wirken seine Worte allerdings wie Balsam und
versprechen eine echte Perspektive für die Zukunft. Das Charisma
eines einzelnen Menschen wie Johannes Paul II kann nicht auf Dauer Ersatz
für ein eigenverantwortliches spirituelles Leben sein.
Sicherlich braucht es für unsere gesellschaftliche Entwicklung auch
die Grundwerte des Christentums. Die Menschen sehnen sich aber auch nach
Eigenverantwortung. Werden sie lange nicht gehört, stimmen sie wie
in der ehemaligen DDR mit den Füssen ab und laufen einfach weg.
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