Rategeber Woche 21
Wem gehört die Welt?
Der Bibelspruch,
"macht Euch die Erde untertan" hat
in der abendlichen Auslegung u.a. dazu geführt, dass wir die Ressourcen
der Erde wie selbstverständlich ausbeuten konnten. Selbstverständlich
ist auch der am materiellen Ergebnis orientierte heutige Zeitgeist nicht
gerade für künstlerische und kreative Aktivitäten förderlich.
Einzig in Unterhaltung und Werbung treibt die Kreativität die verrücktesten
Blüten.
Versteckte Entwicklung
Im Extrembeispiel der USA können wir lernen, dass Zweckmässigkeit
und wirtschaftlicher Entfaltungsdrang durchaus grosse persönliche
Freiheit zur Folge haben kann, aber natürlich auch im ungünstigsten
Fall eine beschämende Selbstgefälligkeit nach sich zieht. Alte
religiöse und moralische Zöpfe und scheinbar auch jeder Patriotismus
müssen dem Profitdenken weichen.
Die Globalisierungsdebatte ist dabei aber nur die Spitze des Eisberges.
Es geht um weit mehr als die Wirtschaft.
Dies ist in Europa spürbarer als in den USA wo momentan eine fundamentalistische
Gegenströmung zu beobachten ist.
Gerechtigkeit wirkt Global
Angeheizt wird die Diskussion von den enormen Warenströmen von Billigprodukten
aus Fernost. Es wird immer offensichtlicher, dass in den ehemals vor Prosperität
strotzenden Ländern ein wirtschaftlicher Ausgleich gegenüber
den Entwicklungsländern stattfindet. In diesem Zusammenhang wird
schon von einem dritten Weltkrieg geredet, der zwar nicht mit Waffen,
aber mit Wirtschaftsleistung geführt wird.
Dabei sitzt der Feind nicht jenseits der Grenze, sondern im eigenen
Land, in der eigenen Gemeinde, Familie und sogar in einem selbst. Der
Feind ist das rein persönliche Vorteilsstreben.
Angleichung der Werte
In der Schweiz findet momentan die Diskussion um einen Beitritt zum europäischen
Schengen/Dublin Abkommen statt. Dabei operieren die Gegner des Abkommens
mit ausserordentlichem Einfallsreichtum, aber vor allem mit der Angst
vor dem Souveränitatsverlust. Die Angst geht um, mehr zu verlieren
als zu gewinnen.
Ob allerdings die Angst zu grösserem Einfallsreichtum und Innovationsdenken
anspornt ist fraglich. Die Welt gehört eher denen die beweglich wie
z.B. die astrologischen Zwillinge sind. Wer Angst hat zieht sich zusammen,
stagniert und verliert langfristig.
Schlau, Klug oder Weise?
In einer sich so schnell und dynamisch wandelnden Welt hat nur der Bestand,
der beweglich ist und den Vorteil des Ganzen im Auge hat. Vom Geben ist
noch nie jemand ärmer geworden. Wer allerdings mehr nimmt als er
braucht, muss damit rechnen, dass ihm etwas verloren geht. Kraftbewusstsein
und Zuversicht haben aber noch nie jemanden geschadet!
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